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Fauler Zauber? Da feiert die beinahe vereinigte politische Klasse dieses Landes im Bundestag den Ausstieg aus der Kernenergie – und will kein Problem in dem sich damit zwangsläufig ergebenden Ausbau fossiler Kraftwerke erkennen. Fossile Energieträger bis hin zur Braunkohle finden merkwürdige neue Akzeptanz bis hin zu den Grünen – und die damit verbundenen CO2-Emissionen scheinen niemanden zu stören.

Der Bürger – so er noch nicht ganz benebelt ist – reibt sich verwundert die Augen: gilt nicht CO2 als Teufelszeug? Ist die „klimaneutrale“ Lebensgestaltung nicht zum Idealbild stilisiert worden? Kassiert der Staat nicht Milliarden(!) durch direkte und indirekte Steuern in Form von EEG, KWK und zusätzlich belastete Energiepreise? Gleichzeitig entwickelt der WBGU im Auftrag der Regierung zwecks CO2-Reduktion Konzepte zur Beschneidung individueller Freiheiten und zum Eingriff in persönlichen Besitz und preist die „dekarbonisierte Gesellschaft“ als ultima ratio.

Immer neue Horrorvisionen einer Zukunft bei ungebremsten CO2-Emissionen werden verbreitet, das sogenannte 2-Grad-Ziel gilt als Wegmarke, nach der nur der Weltuntergang durch Überhitzung kommen kann. Es heisst, die Pole schmelzen immer schneller, die Weltmeere drohen umzukippen, der Meeresspiegel steige immer schneller und die Temperaturen steigen ebenfalls ungebremst usw usf. … es hat kein Ende.

Wenn die Politik diese angeblich drohende CO2-Apokalypse so ernst nimmt, wie sie sich den Anschein gibt, dann MUSS dem ja wohl um jeden Preis radikal Einhalt geboten werden? Diese Botschaft jedenfalls wird transportiert – und das ist die Begründung, weswegen dem Bürger jährlich steigende Milliardenkosten auferlegt werden.

Wie kann eine „Ethikkommission“ angesichts dieser Relationen den Atomausstieg befürworten, und wie kann die Politik dies überhaupt verantworten? Wie will denn die „vereinigte“ politische Klasse eine Entscheidung rechtfertigen, die mehr fossile Kraftwerke und damit deutlich mehr CO2-Emissionen zur Folge hat – wenn gleichzeitig der Bürger aus dem gleichen Grund finanziell und in seiner Lebensgestaltung derart massiv bedrängt wird?

Jeder ehrlichen Antwort darauf wird ausgewichen. Stattdessen wird Unerwünschtes ausgeblendet, was ziemlich schizophren wirkt:

  1. Wegen des angeblich drohenden Weltuntergangs durch Überhitzung durch menschliche CO2-Emissionen soll jede nur denkbare Anstrengung zur CO2-Vermeidung nötig sein – also die Nutzung der Kernkraft zugunsten des Ausstiegs aus der fossilen Energiewirtschaft.
  2. Wegen der angeblich nicht hinnehmbaren Gefahren der Kernkraft soll nun auch der Atom-Ausstieg unverzichtbar sein.

Punkt 2 steht im Widerspruch zu Punkt 1. Eine größere Bedrohung als der Weltuntergang geht ja wohl nicht! Wie kann also Kernkraft schlimmer sein? Wie kann auf CO2-Reduktion durch Kernkraft verzichten werden?

Wenn die vereinigte politische Klasse dennoch den Atomausstieg beschliesst, dann signalisiert sie damit, daß sie die Gefahren durch CO2-Emissionen tatsächlich weniger ernst nimmt, als behauptet. Dazu passt, daß fossile Energien inklusive Braunkohle plötzlich als vertretbar angesehen werden. Offensichtlich konnten sich wenigstens nicht diejenigen durchsetzen, die dem realitätsfernen Glauben anhängen, eine stabile Energieversorgung allein mit „Erneuerbaren“ Energien aufziehen zu können.

Indem das angeblich so hohe Gut der „Klimaneutralität“ auf dem Altar des Atomausstiegs geopfert wird, entpuppt sich der damit verbundene Stellenwert (Kampf dem Klimawandel, die Welt zukünftigen Generationen erhalten) als fauler Zauber.

Nichtsdestotrotz ist wohl zu erwarten, daß die Politik blinde Kuh spielen wird, solange es irgend geht.

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